Rapsstängelrüssler [Ceutorhynchus napi]








Rapsstängelrüßler
Biologie
Der Große Rapsstängelrüssler entwickelt eine Generation im Jahr. Auf vorjährigen Rapsflächen verbringt der Käfer im Puppenstadium die Herbst- und Winterruhe. Bei einer Bodentemperatur von 5 bis 7° C im Frühjahr schlüpft der Käfer. Der Käferflug in die neuen Rapsfelder beginnt ab Lufttemperaturen von 10 bis 12° C. Der Hauptzuflug findet bei 12° C und 5 Stunden Sonnenscheindauer bzw. bei 15° C und 3 Stunden Sonnenscheindauer statt. Nach einem kurzen Reifungsfraß beginnt die Eiablage. Bis zu 100 Eier werden einzeln an verschiedenen Stellen, bevorzugt Triebspitzen, abgelegt. Die Larven bohren sich ins Stängelmark. Ab Mitte Juni verlassen sie die Stängel um sich zu verpuppen. Die Verpuppungszeit beträgt etwa 3 Wochen. Die Pflanze wird nicht mehr besiedelt, sondern die Käfer überwintern im schützenden Kokon.
Ähnlichkeit besteht zum Gefleckten Kohltriebrüssler. Im Allgemeinen treten beide Arten in unterschiedlichen Anteilen gemeinsam im Bestand auf.
Vorkommen
Raps
Aussehen
3-4 mm großer, blau bis blauschwarzer Käfer. Behaarungen an Körper und Beinen lassen ihn leicht gräulich erscheinen. Sein Kopf läuft in einem dünnen, länglich nach unten gebogenen Rüssel aus. Auf Rapspflanzen ist er schwer zu entdecken, da er sich bei der geringsten Unruhe fallen lässt und tot stellt. Die Larven sind beinlos, gelblich-weiß mit dunkelbrauner später gelblich-brauner Kopfkapsel. Der Körper ist nach innen gekrümmt und wird bis zu 7 mm lang.
Schadbild
Befall des Rapsstängels. 1 mm große, genagte Einbuchtungen sind an den Eiablagestellen zu erkennen, die bei weiterem Pflanzenwachstum zu länglich vernarbten Schlitzen werden. Durch abgegebene phytotoxisch wirkende Stoffe treten Wachstumsstörungen mit gallenartigen Wucherungen auf. Oberhalb der Eiablage kommt es zu S-förmigen Krümmungen und Aufplatzen der Stängel nach Frösten oder reichlich Niederschlag. Der Haupttrieb kann verkümmern, viele schwache Seitentriebe mit verzögerter Blüte entstehen. Unter den Blattachseln findet man im weiteren Vegetationsverlauf die Ausbohrlöcher der Larven. Der Befall mit der Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) wird begünstigt.
Bekämpfung
• Rechtzeitige Kontrolle des Käferflugs durch Gelbschalen
• Termingerechte Insektizidmaßnahmen nach überschreiten der Schadschwelle, Wiederholung nach 14 Tagen bei anhaltendem Zuflug
• Eier und Larven sind nicht mehr zu bekämpfen