Kohlhernie [Plasmodiophora brassicae]


Kohlhernie
Ausbreitung/ Übertragung
Die Dauersporen des Pilzes können über 20 Jahre im Boden überleben. Bei feuchtem Boden keimen sie und infizieren Rapswurzeln. Sie dringen in die Wurzelhaare ein und bilden einen vielkernigen Zellkörper aus. Aus ihm entwickelt sich ein Schwämsporenbehälter, der Zoosporen entlässt. Diese gelangen über die Wurzelhaarwand in den Boden und können eine erneute Infektion verursachen. Andere dringen weiter in das Wurzelgewebe ein und regen es zu vermehrter Teilung an. Es entstehen typische Gallengewebe. Diese Verdickungen zerfallen mit der Zersetzung der Pflanze oder bei der Bodenbearbeitung und lassen Dauersporen frei. Durch kalkarme, sauere Böden mit geringer Durchlüfung und hoher Feuchtigkeit wird der Befall begünstigt.
Vorkommen
Kohlpflanzen, Raps (bei zu enger Fruchtfolge). Alle kreuzblütigen Pflanzen (Brassicaceae) können Wirtspflanzen sein, z.B. Gelbsenf, Hederich, Hirtentäschel, Ackerhellerkraut.
Diagnose
Meist nesterweises Auftreten. Jungpflanzen kümmern und bleiben im Wuchs zurück, ältere Blätter vergilben oder färben sich rötlich. Typische Symptome sind unregelmäßige rötlich-braune Verdickungen mit gefurchter Oberfläche an den Haupt- und Seitenwurzeln. Das befallene Wurzelgewebe wächst zu knollenartigen Wucherungen heran. Im Inneren sind diese zunächst weiß, fest und ohne Hohlraum, später grau gefärbt und weisen Verfallserscheinungen auf. Verwechseln kann man die Gallen der Kohlherine mit den Gallen durch den Kohlgallenrüssler, hier sind jedoch Fraßgänge der Larven im Inneren zu sehen.
Bekämpfung
Vorbeugende ackerbauliche Maßnahmen
• Geregelte Fruchtfolge (Anbaupausen von 3 bis 4 Jahren)
• Neutraler pH-Wert der Böden anstreben
• Für ausreichende Bodenbelüftung und gute Wasserführung sorgen
• Kreuzblütige Ackerunkräuter bekämpfen
• Resistente Sorten einsetzen