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Braunfleckigkeit, Getreide [Cochliobolus sativus]

Braunfleckigkeit

Ausbreitung/ Übertragung

Übertragen wird der Erreger über verseuchtes Saatgut und befallene Pflanzenteile von Gerste. Bevorzugt werden spät gesäte Sommergetreidekulturen befallen, da der Erreger sehr wärmebedürftig ist. Warme und Trockene Böden sind günstig für die Primärinfektion im Keimling und an der Halmbasis. Für die Sekundär- und Folgeinfektion sind die Konidien, die auf absterbenden Gewebeteilen reifen, verantwortlich. Sie werden mit dem Wind verbreitet. Bei Temperaturen ab 20° C und einer Blattnässe von mindestens 16 Stunden werden Blatt und Ähre befallen.

Vorkommen

Gerste, hauptsächlich Sommergerste; auch Weizen, Durumweizen und Roggen

Diagnose

Der Erreger befällt Blätter, Halmbasis und Ähre. Er ist nur mit einer Lupe von anderen Blattfleckenkrankheiten zu unterscheiden: Seine Sporenträger stehen einzeln und tragen endständig ein bis zwei schwarze, bananenförmig gebogene Sporen. An der Halmbasis sind streifenförmige dunkelbraune Nekrosen, die unscharf in das gesunde Gewebe übergehen, zu sehen. Bei starkem Befall vermorscht die Halmbasis. Die unteren Blätter bilden Läsionen aus, die sich über das ganze Blatt verbreiten. Es bilden sich zeitweise punkt-, spindel- bis ovalförmige dunkelbraune Flecken auf den Blättern. Die Flecken fließen zusammen und die Blätter sterben ab, dabei bleiben die schwarzbraunen Färbungen der Nekrosen erhalten. Auf der Ähre treten braunschwarze Nekrosen auf.
Mit dem Auge kann man die Braunfleckigkeit mit der Schwarzbeinigkeit, Fusarium-Arten oder der Netzfleckenkrankheit (Spot-Typ) verwechseln. Die Sporenträger ähneln den Alternaria- und Cladosporium-Arten.

Bekämpfung

Vorbeugende ackerbauliche Maßnahmen

• Ernterückstände gut einarbeiten

• Keine enge Fruchtfolge von Gerste und Weizen wählen

• Zügiges Wachstum der Jungpflanze fördern (durch nicht zu tief und nicht zu feucht säen)

• Wintergerste nicht zu früh säen

• Sommergerste nicht zu spät säen


Fungizidmaßnahmen

• Keine gesonderte Maßnahme, da bei der Bekämpfung anderer relevanter Gerstenpathogene die Braunfleckigkeit gut miterfasst wird.

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