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Optimierte Bekämpfung einjähriger Ungräser

Schadgräser schnell und witterungsunabhängig bekämpfen

Ungräser stellen ein hartnäckiges Problem für Gemüseerzeuger dar. Mit hochsommerlichen Witterungsphasen wird speziell das Auftreten von wärmeliebenden Hirse-Arten gefördert.

Bei mangelnder Vorlage von Bodenherbiziden, die die Hirse-Arten erfassen, besteht akuter Handlungsbedarf. Denn Hirsen, aber auch Ausfallgetreide nach Getreidevorkultur, besitzen eine enorme Konkurrenzkraft, die mit der Gemüsekultur um Wasser und Nährstoffe konkurrieren!

Das Entwicklungsstadium von Ungräsern spielt eine zentrale Rolle für eine wirksame Bekämpfung

  • Zweikeimblättrige Unkräuter sollten möglichst in einem kleineren Entwicklungsstadium behandelt werden.
  • Einkeimblättrige Unkräuter sollten in einem größeren Entwicklungstadium behandelt werden.
  • Der ideale Einsatztermin beginnt ab dem 2-Blatt-Stadium bis Bestockungsende. Sind jedoch die Ungräser bei der Applikation zu groß, kommt es zur einer Wirkungsverzögerung. Später auflaufende Schadgräser werden durch die mangelnde Bodenwirkung nicht erfasst.

Auch die Witterung ist für einen gesicherten Bekämpfungserfolg von entscheidender Bedeutung. Nicht nur die Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit beeinflussen die Wirkung. Damit der Wirkstoff überhaupt an den Wirkort gelangen kann, muss dieser oberirdisch über den Blattapparat aufgenommen werden. Jedoch sorgt die Wachsschicht der Blätter für eine verminderte Wirkstoffaufnahme. Zur Überwindung dieser Barriere sind hohe Luftfeuchtigkeit und höhere Temperaturen förderlich. Wüchsige Bedingungen sorgen dafür, dass die Gräserherbizide schneller und effektiver im Pflanzengewebe transportiert werden. Grundsätzlich gilt, dass bei höherer biologischer Aktivität der Pflanze die Wirkung schneller eintritt. Nach dunklem, regnerischem und bedecktem Wetter herrschen optimale Bedingungen für eine Anwendung, denn die Wachsschicht ist schwächer ausgebildet. Daneben sind die Wirkstoffe UV-instabil. Deshalb sind die Abendstunden ein idealer Zeitpunkt für die Applikation. Nach der Anwendung zeigt sich die Wirkung schnell. Ein Indiz hierfür: In den Meristemen sowie in ganz jungem, meristematischen und photosynthetisch nicht aktivem Blattgewebe wird die Zerstörung des Blattgewebes sichtbar. Als sicheres Anzeichen und zur Kontrolle der Wirkung kann das jüngste Blatt problemlos herausgedreht werden.

Mittlerweile steht Focus® Ultra in zahlreichen Gemüsebaukulturen, u. a. Salate, Möhren sowie Kopf- und Blattkohle, für die Ungrasbekämpfung zur Verfügung. Vermarktet wird Focus® Ultra im Focus® Aktiv-Pack . Der Pack enthält das Additiv Dash® E.C., welches das Anlagerungs- und Benetzungsverhalten der Spritzbrühe auf der Pflanzenoberfläche optimiert: Der pH-Wert sowie die Oberflächenspannung der Spritzbrühe wird herabgesetzt, dem vorzeitigem Wirkstoffabbau durch ultraviolette Strahlung vorgebeugt. In Summe wird durch Dash® E.C. der Zeitraum für die oberflächige Verteilung, Absorption und Aktivitätsentfaltung des Wirkstoffs verlängert. Speziell zu Zeiten mit niedriger Luftfeuchte, hohen Temperaturen und hoher Strahlungsintensität sichert Dash® E.C. die Wirksamkeit ab.

Die Durchführung der Applikation zu Beginn einer Schönwetterphase war eine ideale Ausgangsbasis. Dies hatte positiven Einfluss auf den Wirkungseintritt und Wirkungsgrad der Ungrasbekämpfung.

Bereits sieben Tage nach der Applikation konnte in den behandelten Varianten der Wirkungseintritt beobachtet werden. Am schnellsten zeichneten die Varianten 5,0 l/ha Focus®Ultra und 2,5 l/ha Focus®Ultra + 1,0 l/ha Dash®E.C. Hingegen benötigte die Variante 2,5 l/ha Focus®Ultra in 600 l Wasser/ha am längsten bis die Wirkung einsetzte.

In der unbehandelten Kontrolle hatte die Hühnerhirse am Tag der Bonitur (02.09.2016) die anderen Ungräser in den Nachbarreihen fast „überwuchert“. In Abb. 2 ist die enorme Konkurrenzkraft der Hühnerhirse deutlich zu erkennen.

Innerhalb der behandelten Varianten konnten die deutlichsten Unterschiede bei der Tauben Trespe bonitiert werden (s. Abb. 3). Bei allen anderen Ungräsern lagen die Wirkungsgrade aller Varianten bei 100 % oder nur wenig darunter.

Der höchste Wirkungsgrad mit 100 % konnte mit 5,0 l/ha Focus®Ultra in 250 l Wasser/ha erzielt werden. Jedoch wird diese Aufwandmenge nur benötigt, wenn Quecke und Hundszahngras bekämpft werden sollen. Auf ähnlichem Niveau, mit einem Wirkungsgrad von 98 %, liegt die Variante mit 2,5 l/ha Focus®Ultra + 1,0 l/ha Dash®E.C. Durch den Zusatz des Additivs Dash®E.C. wird im Vergleich zu 5,0 l/ha Focus®Ultra solo ein ähnlicher Wirkungsgrad erreicht. Jedoch reicht hierfür die halbe Wirkstoffmenge im Vergleich zu fünf Liter/ha aus. Vergleicht man 2,5 l/ha Focus®Ultra solo in 250 bzw. 600 l Wasser pro Hektar, ist deutlich zu erkennen, dass eine niedrige Wasseraufwandmenge einer höheren Menge vorzuziehen ist. Bei 600 l/ha ist die Konzentration im Spritztropfen wesentlich niedriger als in 250 l/ha und es kommt zu erhöhten Abtropfverlusten. Mit diesen Abtropfverlusten gelangt unabwendbar weniger Wirkstoff an den Wirkort. Daher resultiert in der Variante 2,5 l/ha Focus®Ultra in 600 l Wasser/ha der geringste Wirkungsgrad von nur 90 %. Generell werden Wirkungsgrade größer als 95 % angestrebt.

Fazit und Praxisempfehlung:

  • Zusatz von Dash®E.C. steigert die Wirkung
  • Reduzierte Wasseraufwandmenge von 250 l/ha besser als 600 l/ha
  • Applikationszeitpunkt zu Beginn einer Schönwetterphase ist förderlich für die Wirkung und somit ideale Ausgangsbasis
  • Praxisempfehlung:
    2,5 l/ha Focus® Ultra + 1,0 l/ha Dash® E.C.

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